Aufgaben

In Aufnahme der anthropologischen, soziologischen und psychologischen Erkenntnisse der Gegenwart besteht das Ziel der Pastoralpsychologie in der Verbesserung der Bedingungen, unter denen Verkündigung und Seelsorge möglich sind. Sie fördert die Entwicklung hermeneutischer und kommunikativer Kompetenz der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie anderer leitender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeskirche.Damit leistet die Pastoralpsychologie einen Beitrag zur Personalentwicklung und arbeitet mit ihren spezifischen Kompetenzen an einer Verbesserung der kirchlichen Praxis im umfassenden Sinne.

 

Jahresbericht des Pastoralpsychologischen Dienstes (PPD), Zeitraum 2020-2021

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Aufgaben

  • Weiterentwicklung der Gesamtpersönlichkeit und einer theologisch reflektierten, persönlichkeitsspezifischen Berufsidentität in einem nicht wertenden Raum.
  • Arbeit an den Bedingungen gelingender Beziehungsaufnahme
    Verbesserung von Selbst- und Fremdwahrnehmung und Einbeziehung unbewusst wirksamer Anteile der Kommunikation und der Strukturen, welche sich auch auf der emotionalen Ebene ausdrücken
  • Stabilisierung und Perspektivenerweiterung in Krisen- und Konfliktsituationen
  • Klärung der Motive der Berufswahl bei Vikarinnen und Vikaren sowie Pfarrerinnen und Pfarrern, um zu ermöglichen, Eigenschaften, Emotionen, Stärken und Schwächen in die Gesamtpersönlichkeit zu integrieren
  • Angebote für persönliche Klärungsprozesse in den ersten Ausbildungsphasen

Weitere Aufgaben

  • Aufgaben- und Rollenklärung
  • Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
  • kompetenter Umgang mit (Autoritäts-)konflikten
  • Wahrnehmen von und produktives Umgehen mit Konkurrenz
  • Verstehen von Gruppenprozessen
  • offensives Wahrnehmen von Leitungsaufgaben
  • Umsetzung der gewonnenen Kompetenzen in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern (Kreise, Mentorat, Kindergartenteams, Konvente, Leitungsämter usw.)
  • Vertiefte Wahrnehmung symbolischer Ausdrucksformen (in Gottesdiensten, Amtshandlungen, Seelsorgegesprächen, institutionellen Strukturen, Organisationskulturen etc.)
  • Entwicklung von Bereitschaft zu Bedauern und Wiedergutmachung
  • Höhere Arbeitszufriedenheit
  • Erhalt und Steigerung der Arbeitsqualität

Weitere Aufgaben

  • Erweiterung einer Hermeneutik theologischer Zentralkategorien wie Schuld, das "Böse", Vergebung und vieles andere mehr
  • Begleitung von organisationalen Abläufen in Veränderungsprozessen
  • Benennen von Ängsten und Widerständen
  • Ansprechen von Tabus um System-Wirkungen und Fehlentwicklungen zu beschreiben
  • Vermeidung von Verantwortungsdelegation und Spaltungstendenzen
  • Vermeidung von übereilten Handlungen durch vertieftes Verstehen der Prozesse und Entwicklung angemessenerer Wege konstruktiver Arbeit in Gruppen und Teams
  • Benennen von Ressourcen
  • Ermöglichung einer gemeinsamen Verantwortungsübernahme
  • Verstehen der als krisenhaft erlebten Veränderungsnotwendigkeiten als Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Chance zur Integration einer tragfähigen gemeinsamen Organisationskultur

Arbeit auf der Beziehungsebene

Diese Aufgaben werden umgesetzt in Angeboten für Aus- und Fortbildung, Pastoralkollegs, Balintgruppen, Beratungen sowie Einzel-, Gruppen- und Teamsupervisionen. Die Pastoralpsychologie ermöglicht die Arbeit auf der Beziehungsebene, ohne die aufgabenorientierte, sachliche Ebene zu verlassen. Die pastoralpsychologisch orientierte Wahrnehmungsweise hilft den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem umfassenderen Verstehen des jeweiligen Begegnungsgeschehens