1922 bis 1946

Geschichte

1922 bis 1946

1922 Eine neue synodale Verfassung der Landeskirche ersetzt die Kirchenordnung. An der Spitze der Landeskirche soll ein Theologe mit dem Titel Landesbischof stehen.Zusätzlich zur Ortskirchensteuer wird die Landeskirchensteuer eingeführt und rückwirkend ab 1920/21 erhoben. Das führt zur Zeit der Inflation und Wirtschaftskrise zu massenhaften Kirchenaustritten.
1923-1933 Alexander Bernewitz wird erster Landesbischof. Ein Großteil der Pfarrerschaft und kirchlicher Kreise öffnet sich dem in Braunschweig schon 1930 zur Herrschaft gelangten Nationalsozialismus.
1933-1934 Landesbischof Wilhelm Beye. Nach dem Wahlsieg der Deutschen Christen in der vom Staat verordneten Kirchenwahl wird der als NS-Propagandaredner profilierte Beye Landesbischof. Gegen seine Gleichschaltungsmaßnahmen bildet sich der Pfarrernotbund unter der Führung von Heinrich Lachmund, Blankenburg. Lachmund, Ottmar Palmer und der Domprediger Karl v. Schwartz werden willkürlich ihrer Ämter enthoben.
1934-1946 Landesbischof Dr. Helmuth Johnsen. Nach dem Rücktritt Beyes bemüht sich Johnsen um einen Kurs der Mitte.
1935 Einteilung der Landeskirche in Propsteien.
1937 Beitritt der Landeskirche zum Lutherrat, der zunächst von der Bekennenden Kirche geprägt ist. Der Pfarrernotbund sieht darin trotz mancher offener Fragen das Ende des Kirchenkampfs, bis Johnsen 1939 wieder den Austritt der Landeskirche erklärt.
1938 An Hitlers Geburtstag wird die gesamte Braunschweiger Pfarrerschaft in der Braunschweiger Martinikirche auf die Person Hitlers und die Gesetze seiner Diktatur vereidigt.
1939 Bei Kriegsbeginn werden zahlreiche Pfarrer eingezogen. Auch der Landesbischof meldet sich zum Heeresdienst. Der Krieg wird als nationale Aufgabe kirchlich unterstützt mit Gottesdiensten, Fürbitten und Gedenkfeiern.
1942 Mit der Gründung der Stadt Salzgitter wird der Landeskirche ein umfangreicher Gebietsaustausch auferlegt. Gegen den Weserkreis erhält die Landeskirche das südliche Salzgittergebiet und die Stadt Goslar.
1945 Kriegsende. 35 Pfarrer und Diakone sind an der Front gefallen, 91 Kirchen und 76 andere kirchliche Gebäude beschädigt, davon 17 total und 44 schwer. Die Landeskirche steht vor einem schwierigen Neubeginn. Durch die Landeskirche läuft die Grenze der Besatzungszonen. Landesbischof Johnsen ist in jugoslawische Kriegsgefangenschaft geraten, wo er 1947 umgebracht wird. Die Entnazifizierung der Pfarrerschaft erbringt keine einschneidenden personellen Konsequenzen.
1946 Wahl eines neuen Landeskirchentags.