Pfarrhaus-Blicke

Pfarrhaus-Blicke

Die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum „Leben nach Luther“, die sich mit Leben im Pfarrhaus beschäftigte, war auch als Wanderausstellung im Theologischen Zentrum Braunschweig zu sehen .

Begleitend dazu war die Pfarrerschaft der Landeskirche eingeladen, sich an einer Fotoaktion zu beteiligen: „Mein Blick aus dem Pfarrhaus".

Dieser Blick richtete sich durchaus auf mehr als unmittelbar Sichtbares. Das konnten anekdotische Hinweise auf Blicke Martin Luthers auf Fenstern verdeutlichen, die an unterschiedlichen Stellen mitgeteilt wurden:

Ein Blick aus dem Fenster der Coburg in den bewegten, von kirchenpolitischen Hochspannungen erfüllten Tagen des Jahres 1530 während des Reichstages in Augsburg löst in Luther eine meditative Betrachtung über den Schöpfer des nächtlichen Sternengewölbes als den Erhalter des Weltalls aus. Das bezeugt er in seinem Brief an den Kanzler Bruck vom 5. August 1530 (zitiert nach Clemen VI S. 354):

„Ich habe neulich zwei Wunder gesehen: das erste, da ich zum Fenster hinaus sahe die Sterne am Himmel und das ganze schöne Gewelb Gottes, und sahe doch nirgends keine Pfeiler, darauf der Meister sein Gewelb gesetzt hatte; noch fiel der Himmel nicht ein, und stehet auch solch Gewelb noch fest. Nu sind etliche, die suchen solche Pfeiler und wollten sie gern greifen und fühlen. Weil sie denn das nicht vermögen, zappeln und zittern sie, als werde der Himmel gewißlich einfallen, aus keiner anderen Ursachen, denn daß sie die Pfeiler nicht greifen noch sehen ...”

Diese Szene erinnert an eine zweite auf der Wartburg. Luther schaut aus dem Fenster der engen Burgstube auf das dunkle Meer von Baumwipfeln, das die Thüringer Berge vor ihm ausbreiten. Ringsum sieht er die bläulichen Rauchsäulen der Kohlenmeiler aufsteigen. Auch hier wird durch diesen Anblick eine intensive meditative Schau ausgelöst (zitiert nach Gerhard Ritter „Luther”, München 1925, S. 90):

„Der Rauch gehet über sich, macht sich eigenwillig in der Luft, tut, als wolle er die Sonne verblenden und den Himmel stürmen. Was ist's aber? Kommt ein kleines Windlein, so verweht sich und verschwindet der breitprächtige Rauch, daß niemand weiß, wo er geblieben. Also alle Feinde der Wahrheit haben's groß im Sinne, tun greulich, zuletzt sind sie wie der Rauch wider den Himmel, der auch in ihn selb ohne Wind verschwindet.”


Texte zu Ausblicken aus dem Pfarrhaus

Bei Blicken aus dem Fenster sieht Luther geistesgegenwärtig mehr als gegenständliche Eindrücke. Warum sollte das beim Blick aus dem Pfarrhaus nicht auch der Fall sein? Die Texte zu Fotos von Ausblicken aus dem Pfarrhaus können etwas davon zum Ausdruck bringen, wie die Pfarrerschaft auf den pfarramtlichen Dienst, die Gemeinde, die Situation der Kirche in der Gegenwart oder Vorgänge vor Ort oder im Geschehen der Welt schaut.

  • Will-kommen ist ein Text zu dem Ausblick aus dem Pfarrhaus in Schlewecke, Bad Harzburg. 
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  • Kirche Mo-Fr, ein kurzer Text, der von dem Ausblick aus dem Büro des Landeskirchenamts erzählt. 
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  • Ein eher herber Charme berichtet von dem Blick aus dem Pfarrhaus in der Klosterstraße, Helmstedt. 
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  • Rushhour gibt einen Eindruck von dem Ausblick aus dem Pfarrhaus der Salzdahlumer Straße, Wolfenbüttel. 
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  • Wachtturm ist ein Text zu dem Blick aus dem Pfarrhaus in Gittelde.
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  • Hinterausgang beschreibt den Ausblick aus dem Pfarrhaus Heidehöhe, Braunschweig-Südstadt. 
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  • Knast und Pfalz bietet gleich zwei Blicke aus dem Pfarrhaus Kaiserbleek, Goslar. 
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  • Blick aus dem Fenster. Blick auf den Sieger See ist ein umfangreicher Text, der den Blick aus der Kirchengemeinde Zur Hilfe Gottes Stiege. 
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  • Sieh´zu den Sternen - hab´acht auf die Gassen gibt einen Eindruck von dem Leben und dem Blick aus dem Pfarrhaus der Kirchengemeinde Badenhausen. 
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  • Blick von Pfarrhaus zu Pfarrhaus berichtet über den Ausblick von den Pfarrhäusern Frankenberg Plan, Goslar. 
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  • Dorf(augen-)blicke bietet mehrere Blicke auf Pferdestärken und Tankstellen aus dem Pfarrhaus Bornhausen, am Harzrand. Pferdestärken und Tankstellen. 
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