
Der Braunschweiger Jakobsweg


Pilgern ist bei vielen Menschen der Inbegriff der Entschleunigung, des Innehaltens, der Suche nach sich selbst und Gott. Sie sind auf vielen Pilgerwegen in Deutschland und Europa unterwegs. Doch es muss nicht immer in die Ferne gehen, auch durch das Braunschweiger Land verläuft ein historischer Pilgerweg: Der Braunschweiger Jakobsweg folgt der uralten Handels- und Pilgerstraße, dem ehemaligen Hellweg, der heutigen Bundesstraße 1. Träger des Ökumenischen Gemeinschaftswerks „Braunschweiger Jakobsweg“ sind die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig und das Bistum Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Die Koordination obliegt Dieter Prüschenk (E-Mail: dieter.prueschenk@freenet.de).
Der Harzer Klosterwanderweg
Auch der Harzer Klosterwanderweg eignet sich gut zum Pilgern. Die abwechslungsreiche Natur und die zahlreichen Kirchen und ehemaligen Klöster prägen den Weg und regen die Gedanken an. Manche mögen lieber allein unterwegs sein, andere lieber in einer Gruppe. In der Gruppe prägen auch die kurzen Impulse, das Singen von einfachen Liedern und Schweigezeiten sowie kurze Erläuterungen zu den Kirchen den Tag. Entlang des Weges laden zudem die Engelsbänke zum Verweilen ein und können die Pilger mit ihren Segensworten spirituell inspirieren. Mehrtägige Pilgertouren auf dem Harzer Klosterwanderweg zwischen Goslar und Quedlinburg bietet das Pfarrer-
ehepaar Claudia und Axel Lundbeck an.
Die VIA ROMEA
Der Pilgerweg startet in Stade und führt durch die Heide bis Celle. In Ostfalen führt die VIA ROMEA GERMANICA durch Braunschweig, Wolfenbüttel bis nach Hornburg. Von Hornburg geht es über die ehemalige innerdeutsche Grenze nach Osterwieck in Sachsen-Anhalt. Südlich des Großen Bruchs erstreckt sich das Brockenmassiv, das es auf der VIA ROMEA zu queren gilt. Der Harz und sein Vorland sind reich an Zeugnissen weltlicher und geistlicher Macht: Die Burg von Hornburg, das Schloss von Wernigerode, die alte Königsburg Bodfeld bei Elbingerode, Schloss Stiege oder die Burg Hohnstein vor Nordhausen.
Weiter führt der Pilgerweg durch Thüringen, durch das Fränkische Weinland. Entlang des Mains führt die VIA ROMEA durch das romantische Franken, durch Donau-Ries mit dem wichtigen Donauübergang Donauwörth und durch das schwäbische Lechfeld bis nach Oberbayern mit seinem Pfaffenwinkel und schließlich vorbei an Zugspitze und Karwendel. Über Österreicht und Südtirol führt die VIA ROMEA bis nach Arezzo ins Tal des Tibers, der auf Richtung Rom weist.
Die VIA ROMEA GERMANICA ist ein ökumenischer Weg, der offen für alle, die des Weges bedürftig sind, bleiben will.